Die Arthrose (Gelenkverschleiß) am Grundgelenk der Großzehe kann aus verschiedensten Gründen entstehen, oft bleibt aber die Ursache auch unklar. Je nach Ausprägung bestehen Schmerzen bei oder nach Belastung, aber auch in Ruhe. Zusätzlich kommt es auch zu einer Bewegungseinschränkung des Gelenkes. Dieses Krankheitsbild nennt man Hallux rigidus.
Im Verlauf der Erkrankung kommt es zudem meist zu Knochenanbauten sowohl am Köpfchen des Mittelfußknochens als auch an der Basis des Grundgliedes. Diese kann man bei starker Ausprägung tasten oder sogar sehen. Abhängig von der Schwere der Arthrose, den Beschwerden und den Ansprüchen des Patienten kann die entsprechende Therapie ausgewählt werden.
Konservative Therapie (ohne Operation)
Einlagenversorgung
Schuhzurichtung
Medikamente
Physikalische Maßnahmen
Physiotherapie
Operative Therapie
Gelenklösung (Arthrolyse)
Abtragung der Knochenleisten (Cheilektomie)
Umstellungsoperationen am Mittelfußknochen und am Grundglied
Gelenkversteifung
Cheilektomie
Hierbei werden die Knochenanbauten am Mittefussknochen und am Grundglied der Großzehe entfernt. Zusammen mit einer Gelenklösung können wir so die Beweglichkeit des Gelenkes verbessern. Zusätzlich entfernen wir dabei die entzündete Gelenkschleimhaut. Dies führt zum einen zu einer Schmerzreduktion und zum anderen nimmt die Schwellneigung ab.
Dieses OP-Verfahren kann bei leichter und mittlerer Arthrose des Großzehengrundgelenkes sehr gute Ergebnisse erzielen.
Nachbehandlung:
elastischer Verband für 3-5 Tage
Physiotherapie ab dem ersten Tag nach der Operation
Flacher Verbandschuh für 3-4 Wochen
Fadenzug nach 12- 14 Tagen
eventuell Einlagenversorgung
OP nach Youngswick
Bei mittelschwerem Hallux rigidus ist mit der alleinigen Cheilektomie oft keine ausreichende Verbesserung mehr zu erreichen. Hier kann zusätzlich eine knöcherne Korrektur des 1. Mittelfußknochens notwendig werden. Wie bei der Chevron-Osteotomie wird der Knochen V-förmig durchgesägt und wieder in die korrekte Position verschoben. Gleichzeitig wird der Knochen durch Herausnehmen einer Knochenscheibe etwas gekürzt und somit der Druck auf die geschädigten Gelenkflächen reduziert. Der knöcherne Überstand an der Innenseite wird abgetragen. Die Fixierung erfolgt in der Regel mit 1-2 Schrauben, diese werden wie bei der Chevron-Osteotomie im Knochen versenkt und müssen in der Regel nicht wieder entfernt werden.
Nachbehandlung:
elastischer Verband für 3-5 Tage
Physiotherapie nach 3-5 Tagen
Flacher Verbandschuh für 6 Wochen
Zügelung mittels Bandage für 6 Wochen Tag und Nacht, weitere 6 Wochen zur Nacht
Fadenzug nach 12- 14 Tagen
eventuell Einlagenversorgung
Arthrodese des Großzehen-Grundgelenkes (Gelenksfixierung)
Bei schwersten Formen des Hallux rigidus mit weit fortgeschrittener oder vollständiger Zerstörung ist ein Gelenkerhalt nicht mehr sinnvoll. In diesen Fällen fixieren wir die Großzehe im Grundgelenk in Funktionsstellung. Störende Knochenanbauten und Restknorpel werden mit einer Spezialfräse entfernt und das Gelenk in die gewünschte Position gebracht. Die Fixierung erfolgt meist mit speziellen winkelstabilen Platten und Schrauben aus Titan. Diese können nach der Knochenheilung nach 9-12 Monaten wieder entfernt werden, oft ist eine Metallentfernung jedoch nicht notwendig.
Nachbehandlung:
elastischer Verband für 3-5 Tage
Physiotherapie nach 5-7 Tagen
Vorfußentlastungsschuh für 6 Wochen
eventuell Teilbelastung für 2-4 Wochen
Fadenzug nach 12- 14 Tagen
Sohlenversteifung der Schuhe
eventuell Einlagenversorgung
Gelenkersatz
Es besteht prinzipiell auch am Großzehen-Grundgelenk die Möglichkeit ein künstliches Gelenk einzusetzen. Angeboten werden hierfür Total-Endoprothesen ( Ersatz beider Gelenkpartner ) oder Hemi-Prothesen (Ersatz nur eines Gelenkpartners).
Bisherige Studien und Nachuntersuchungen haben jedoch keine zufriedenstellenden Ergebnisse nachweisen können. Daher bieten wir dieses Verfahren nicht an.